Den Reigen der Business Travel Spätsommer/Herbst-Anlässe eröffnete am 5. September Finass Reisen mit dem, schon zum zwölften Mal durchgeführten Finass Business Travel Workshop für Kunden und Travel Manager. Unter dem Motto “Travel Management Prozesse neu denken” haben Daniel Wittwer und sein Team zu Information und Gedankenaustausch erstmalig in diesem Jahr ins World Trade Center in Zürich-Oerlikon eingeladen. Mit auf der Bühne auch unsere Kollege Michael Zwickl von expenseBrain. Daniel Wittwer hat es einmal mehr geschafft, mit dem Programm zu überzeugen und die Teilnehmer zu begeistern.
Viele Jahre lange wurde der Anlass im SIX Convention Point in Zürich ausgetragen. Jetzt ist SIX mit der Börse an den Hardturm umgezogen und das alte Gebäude wird komplett umgebaut. Es musste also eine neue Location für den Event her. Das schon fast etwas in Vergessenheit geratene World Trade Center hat dafür aber richtig gut gepasst. Dani Wittwer begrüsste die Anwesenden und führte durch die kommenden Programmpunkte. Mit knapp 70 Teilnehmern und einem richtig guten Mix zwischen Firmenvertretern und Anbietern konnte Dani Wittwer einmal mehr einen neuen Teilnehmerrekord vermelden.
“Das ist aber nirgendwo geregelt!” – neue Herausforderungen für die Reiserichtlinie
Soll denn eine Firmen-Reiserichtlinie nun tatsächlich jedes Detail für die Planung, Buchung, Durchführung und Abrechnung einer Geschäftsreise regeln? Oder sollen eher die Rahmenbedingungen und Leitplanken für einen sinnvollen Umgang mit den Reisebudgets der Unternehmen festgelegt werden.
Andrea Zimmermann, die Inhaberin von btm4u in Darmstadt zeigte anhand von vielen Beispielen auf, wohin die Unsitte des sogenannten “Unbundlings” bei den Flugtarifen in der Zwischenzeit geführt hat. Kaum bei zwei Gesellschaften heissen die Tarife oder die Zusatzleistungen noch gleich – und gleich viel kosten tun sie schon gar nicht. Ein Vergleich ist kaum mehr möglich und die Abbildung all dieser Zusatzleistungen, und was die Firmen davon allenfalls übernehmen, würde Dutzende von Seiten füllen und fast tägliche Anpassungen notwendig machen.
Andrea Zimmermann plädiert mit viel Charme und Humor für eine grosse Prise gesunden Menschenverstand im Umgang mit den Reiserichtlinien. Natürlich sollen Abläufe, Partner, Applikationen und der Umgang mit dem Thema Travel Risk Management in den Travel Policies geregelt sein. Aber statt nun jede Zusatzleistung pro Airline, Hotelkette oder Autovermietung festzuhalten, sollen vielmehr die von der Firma übernommenen Leistungen (z.B. reservierter Sitzplatz, Mahlzeit auf Langstreckenflügen, Fast Lane bei Bedarf etc.) definiert werden. Auch, ob die Nutzung von Sharing Economy Anbietern wie Uber oder AirBnB erlaubt ist, oder warum nicht, gehört dann hier mit rein. Darauf abgestimmt, sollen Reisende und Travel Arranger dann Ihre Buchungen vornehmen. Dabei muss sichergestellt werden, dass das Unternehmen immer über die wichtigen Daten einer Reise verfügt. Sei es, um die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter sicherzustellen oder um die Daten wieder für Verhandlungen mit Leistungsträgern zu verwenden. Wer gegen die Richtlinien verstösst, darf dann durchaus auch im Nachhinein einmal abgemahnt werden.
“Das ist aber nirgendwo geregelt!” – korrekt, und so wird es auch bleiben..
AirBnB – Sharing Economy für Geschäftsreisen
Noch nicht geregelt – und trotzdem möchte man bei AirBnB rein in die Firmen und in die Reiserichtlinien derselben.
Zum ersten Mal in der Schweiz auf einer Bühne war an diesem Nachmittag Christopher Bergau, Manager Business Development Business Travel bei AirBnB in Berlin. Bisher war die AirBnB for Business Lösung vorwiegend in den grossen Märkten wie den USA und in England beworben worden. Mit bisher 275’000 Firmenkunden scheint man nun auch auszuziehen, um unter anderem die deutschsprachigen Märkte zu erobern. Neu eingeführte Standards für Unterkünfte für Geschäftsreisende, ein Dashboard für Travel Manager, Anbindung an Travel Risk Management Provider und Concur, sowie optimierte Abrechnungsverfahren sollen dabei die Bedenken der hiesigen Firmen zerstreuen.
Gerade bei der Sicherheit, den Abrechnungen und dem Datenschutz scheinen da aber noch einige Fragen offen zu sein. So sind die Standards bisher nur interne Anforderungen, die Rechnungen nicht überall mit den MWST-Anforderungen konform und die Daten der Reisenden, gemäss Aussagen von anwesenden Kollegen, teilweise zu einfach einsehbar. Allerdings wird von AirBnB an all diesen Punkten mit Hochdruck gearbeitet und man kann davon ausgehen, dass da auch bald Lösungen gefunden werden.
Wir bei travelBrain gehen davon aus, dass genau so wie Uber for Business auch AirBnB for Business in den nächsten Jahren vermehrt Einzug in die Firmen halten, und als integraler Bestandteil der Reiserichtlinien geführt wird. Einfachheit, Einsparmöglichkeiten und der Druck der Nutzer werden das ihrige dazu tun.
Travel Management in der Cloud – intelligente End-to-End Lösungen
Wie war das noch mal genau mit der Cloud? Alles Böse oder was? Mein Kollege Michael Zwickl, Geschäftsführer unserer SchwesterunternehmungexpenseBrain GmbH in Oehringen versuchte in seinem Vortrag den Finass-Kunden die Angst vor der grossen Wolke zu nehmen. Beziehungsweise zu erläutern, dass die Reisebuchung ohnehin schon seit den 70er Jahren in der Cloud abgewickelt wird. Verändert hat sich seitdem, dass immer mehr Bestandteile der Planung, Buchung, Durchführung und Abrechnung einer Reise sich ins Internet und insbesondere auf mobile Geräte verschoben hat.
Michael zeigte auf, welche Anbieter und Programme heute für kleine, mittlere und grosse Kunden auf dem Markt sind und in welchen Kombinationen diese den grössten Mehrwert bieten. Während die grossen Anbieter wie Amadeus mit Amadeus Cytric Travel & Expense, KDS mit Neo, Concur mit Travel & Expense und traveldoo grosse Bereiche selber abdecken, konzentrieren sich Firmen wie Chromeriver, MobileXpense, SRXP, Coupa und viele weitere eher auf das Expense Management und punkten mit Anbindungen an vor- und nachgelagerte Systeme.
In unzähligen Projekten hat expenseBrain schon die passenden Systeme evaluiert und beim Kunden eingeführt. Die Kollegen helfen natürlich auch Euch gerne bei entsprechenden Themen.
Unterwegs mit dem Dalai Lama – ein Portrait aus einer anderen Perspektive
Und plötzlich ging das Licht aus!
Aber das war sichtlich gewollt von Manuel Bauer, Fotograf aus Zürich der den Fokus der Zuschauer ganz auf die Leinwand lenken wollte. Bauer war über viele Jahre, sozusagen als Hoffotograf, mit dem Dalai Lama auf seinen Reisen rund um die Welt unterwegs. Er war dabei, wenn seine Heiligkeit die Staats- und Religionsoberhäupter bei öffentlichen oder privaten Anlässen getroffen hat, bei der Ansprache vor der UNO Vollversammlung, bei der Nobelpreis-Verleihung – aber auch im stillen Kämmerlein beim Meditieren und Beten.
In einem bildgewaltigen Vortrag machte Bauer auf die Anliegen aber auch auf die Herausforderungen des 82 jährigen Daila Lama und der Tibeter aufmerksam. Spannend, unterhaltsam aber auch mit vielen offenen Fragen gespickt, über die sich die Finass-Kunden sichtlich Gedanken machten.
Mehr zu diesem interessanten Thema gibt es für einmal nicht bei travelBrain sondern auf der Webseite von Manuel Bauer und in den folgenden Büchern:
- Flucht aus Tibet und
- Unterwegs für den Frieden: Seine Heiligkeit der 14. Dalai Lama fotografiert von Manuel Bauer
Der eindrückliche Vortrag von Manuel Bauer war dann auch gleich das dominierende Thema beim abschliessenden Apéro Riche, der in diesem Jahr von Cathay Pacific Airways offeriert war und zu dem Dani Witter herzlich einlud. Natürlich gab es dann auch ausreichend Gelegenheit für das Networking und zur Diksussion der vorherigen Präsentationen. Wir haben die Zeit auf jeden Fall gut genutzt. Und wenn Michael Zwickl und ich es nicht geschafft haben, mit jedem der Teilnehmer zu sprechen, dann stehen wir natürlich jederzeit auch im Nachgang dafür zur Verfügung.
Kopien der Vorträge zu den Business Travel Themen stehen wie gewohnt auf der Finass Webseite zur Ansicht und zum Download bereit.
Danke an Daniel Wittwer und sein Team, dass wir auch in diesem Jahr wieder beim Finass Business Travel Workshop dabei sein durften. Es macht jedes Mal Spass und wir können immer wieder etwas lernen.
Adrian Matt für travelBrain