Es ist zwar schon einige Tage her. Aber ich habe es beim besten Willen nicht vorher geschafft, einen kleinen Bericht über den diesjährigen Finass Business Travel Workshop im neuen SIX Convention Point in der neuen Börse an der Pfingstweidstrasse in Zürich zu schreiben. Dieser fand am Dienstag, dem 4. September 2018 zum ersten Mal in der neuen SIX Location statt. Und ebenfalls zum ersten Mal wurde Daniel Wittwer beim diesem Anlass tatkräftig von Marc Brunner unterstützt. Nicht zum ersten Mal hingegen, gab es wieder einen neuen Teilnehmerrekord (plus 10% zum Vorjahr) und ein richtig interessantes Programm.
Einfache Lösungen für komplexe Herausforderungen – “Silver Bullets” im Travel Management
Wieder einmal stand mit Christian Rosenbaum, Head of Strategic Vendor & Partner Relations bei der i:FAO AG in Frankfurt, ein gern gesehener Experte auf der Bühne. Er zeigte den Anwesenden anhand von pointierten Vergleichen mit seinem Hobby Archäologie, wie er sich im Rahmen seiner Funktionen bei i:FAO und dem VDR laufend auf die Suche nach den besten Fundstücken unter den Tausenden von neuen Applikationen macht. Mit seinen Ausführungen zu interessanten Microservices, wie Chatbots, Voice Technologie und anderen Entwicklungen sorgte er für das eine oder andere verwunderte Staunen in der Runde. Die Frage, ob Reisen zum Beispiel für Servicetechniker in der Zeit von Virtual und Mixed Reality sowie 3D-Druckern gleich ganz wegfallen werden, liess er unbeantwortet im Raum stehen. Natürlich zeigte er auch kurz auf, was aus bei cytric für die nächsten Wochen und Monate so alles angedacht ist. Allen war nach seinem Vortrag klar, dass sich die Veränderungen nicht aufhalten lassen und wir uns besser rechtzeitig damit auseinander setzen sollten.
The Circle at Zurich Airport – von der Vision zum Wow!
Wieder einmal Stau bei der Ausfahrt aus den Parkhäusern am Flughafen. Und wieder liegt es an einer der grössten
Baustellen der Schweiz. Mit The Circle wird gerade ein Mega-Projekt der Flughafen Zürich AG gebaut. Ullrich Wolf, Head Gastronomie, zeigte anhand von eindrücklichen Zahlen und Bildern, dass The Circle viel mehr ist, als nur der Grund für die eine oder andere Verzögerung oder Umleitung. Man hat den Anspruch “the place to be in Zurich” zu sein.
„LOOK FOR YESTERDAY‘S BUSIEST TRAIN TERMINALS AND YOU WILL FIND TODAY‘S GREAT URBAN CENTERS. LOOK FOR THE TODAY‘S BUSIEST AIRPORTS AND YOU WILL FIND THE GREAT URBAN CENTERS OF TOMORROW.“ (JOHN D. KASARDA)
Bis 2019 entsteht auf beinahe 200’000 Quadratmetern ein vollkommen neues Zentrum, welches die Attraktivität von Zürich nachhaltig steigern soll. Mit zwei neuen Hyatt Hotels, einem Konferenzzentrum und dem Bildungszentrum “Mind Hub” wird auch das Universitätsspital mit einem Zentrum für ambulante medizinische Betreuung einer der Ankermieter im The Circle sein. Mit dem Gastronomie-Konzept und den Brand-Stores will man vor allem als Gastgeber wahrgenommen werden. So plant die Uhrenmarke Omega im Circle den Besuchern die Sehnsucht nach einem handgefertigten Zeitnehmer zu vermitteln anstatt den Verkauf in den Vordergrund zu stellen. Also beim nächsten Stau dran denken, hier entsteht etwas Grosses! Da kann man ja auch mal ein Auge zudrücken.
Nach den zwei spannenden ersten Vorträgen hatten die Besucher die Möglichkeit sich an den Ständen der Finass Partner in der Travel Expo über neue Produkte und Entwicklungen zu informieren und natürlich sich mit den Travel Management Kollegen und Kolleginnen auszutauschen.
“Alexa – buch schon mal den Wagen” – Mietwagen per Zuruf
Was wie Zukunftsmusik tönt und sich viele unter uns noch nicht wirklich vorstellen können, ist gar nicht so neu und auch schon in vielen Bereichen im Einsatz. Marcus Scholz, Director Business Unit Corporate & Mobility Solutions bei Europcar Autovermietung GmbH in Hamburg zeigte dem Publikum, wie bereits heute über den Sprachassistenten Alexa von Amazon Europcar-Mietwagen reserviert werden können. Auch was da sonst noch so alles an neuen Technologien im Fahrzeug und damit auch in Mietwagen Einzug hält. Was das Smartphone kann, das kann das Fahrzeug schon lange! Und so langsam aber sicher gibt es auch die Use Cases dazu. Allerdings stellte Scholz auch die Frage in den Raum ob Reisende den überhaupt das Bedürfnis nach einen Mietwagen hätten. Haben sie nicht – sie wollen Mobilität! Ob dies nun von Europcar, Snapchat, Uber oder einem Publi-Bike befriedigt wird, spielt eine untergeordnete Rolle – Technologie aber sicher eine Hauptrolle.
Als jüngster Pilot allein um die Welt
„Wie könnte ich viel länger in der Luft bleiben?“ fragte sich Carlo Schmid, gerade einmal fünfzehn Jahre alt, nach seiner ersten Segelflugstunden. „Doch wohl mit einem Flug rund um die Welt!“. Ein Bubentraum: In der Luft schweben, das Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit erleben. Ein Traum, der Carlo Schmid nicht mehr los liess. Trotz vielen Widerständen und Einwänden verfolgte er sein Ziel und macht es zu seinem Projekt. Aus dem NEIN das ist nicht möglich wurde nach und nach ein JA das kann ich durchziehen. Aus dem JA wurde das Projekt RTW 2012 – Round the World for Childern for UNICEF. Die Suche nach Firmensponsoren erzielte aber kaum Erfolge. Den faszinierten Zuhörern erzählt er, wie er dann mit der Idee “für 100 Stutz um d’Welt” Privatpersonen und Firmen die Möglichkeit gab, das Projekt zu unterstützen und den Namen auf dem Flugzeug zu verewigen. Im Jahr 2012 war es dann soweit und Carlo Schmid und sein Team schrieben Aviatikgeschichte. Erst gerade 22 Jahr alt startete er mit seiner Cessna 210 Turbine zu seiner Weltumrundung in 80 Tagen. Die Flugstrecke betrug mehr als 41’000 Kilometer, die effektive Flugzeit rund 136 Stunden. Dabei flog er 43 Städte in 21 Ländern in Europa, Afrika, Asien und Amerika an. Wer seine Träume verfolgt – kann Grosses erreichen! Das hat Carlo Schmid bewiesen und mit seinem Vortrag die Zuhörer komplett in seinen Bann gezogen.
Es hat sich so eingespielt, dass viele der Teilnehmer nach Abschluss der Präsentationen noch die Gelegenheit wahrnehmen, das Gehörte und Gesehene intensiv zu diskutieren und auch den Ständen der Sponsoren noch das eine oder andere Thema aufzunehmen. Und natürlich auch noch einen Schluck zu trinken und einige der Häppchen zu probieren.
Leider konnte ich in diesem Jahr wegen einer Grippe nicht selber am Anlass teilnehmen. Die zahlreichen Rückmeldungen von Anwesenden und dem Finass-Team lassen aber darauf schliessen, dass der Anlass auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg war. Ein guter Themen-Mix, ausgezeichnete Redner und eine interessierte und interessante Teilnehmergruppe zeichnen den Finass Business Travel Workshop Jahr für Jahr immer wieder aus.
Die Präsentationen können übrigens, wie gewohnt, auf der Event-Website von Finass heruntergeladen werden.
Versprochen Daniel und Marc, im nächsten Jahr bin ich dann auch wieder in alter Frische mit dabei! Dieser findet übrigens am 23. Oktober 2019 wiederum im SIX Convention Point in Zürich statt.
Adrian Matt für travelBrain