Wir haben uns langsam daran gewöhnt. Gebühren da, Gebühren dort. Zuschläge jeglicher Art prägen die Reisebranche immer mehr. Wer hier den Überblick behält, seinem Kunden im Detail jede Art von Zuschlag erklärt, darstellt warum dieser Zuschlag zustande kommt, begründet warum die “fees” je nach Leistungsträger verschieden sind, ja der oder die sollte ein Diplom in der Art eines “MFA” (Master of „fee“ Administrator) erhalten.
Dass ein Reisender irgendwann für’s “Pipi” machen zahlen muss, das sagten Experten schon vor Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war ein solches Szenario noch etwas realitätsfremd. Und heute? Ryanair kündigt genau diese Möglichkeit an. Wer denkt, dass dies nicht zum “toppen” ist – weit gefehlt. Das beste Beispiel liefert die Spirit Airline ab (gefunden auf usatoday) Eine sogenannte “passenger usage fee” kommt hier zum tragen. Was ist das? Diese “fee” (USD 4.90 pro Weg) wird verrechnet, wenn ein Passagier das Ticket nicht an einem Spirit Airline Schalter kauft. Gut, also kaufen wir das Ticket alternativ online! Erstaunlicherweise bezahlen wir auch hier diese “usage fee”. Offensichtlich will Spirit mit diesen Gebühren die Kosten decken, welche durch den Unterhalt der Website und dem Callcenter entstehen. Glaubt man der Aussage von Pressesprecherin Misty Pinson, dann sind diese Gebühren auch dazu da, den Ticketpreis tief zu halten! Vielleicht war Spirit inspiriert durch Allegiant Air. Im May 2006 wurde eine sogenannte „convinience fee“ eingeführt, im Wert von USD 13.50. Diese Gebühr bezahlen die Passagiere, welche über die eigene Website der Airline oder das eigene Callcenter buchen.
Wem das noch nicht genug ist, der liest einfach weiter. “natural occurrence interruption fee” und die “international service recovery fee” gehören ebenso zum Repertoire von Spirit Airlines, wie die bereits erwähnte “passenger usage fee”. Gebühren zum Decken von “Sturmkosten” und “Staatsgebühren” internationaler Destinationen die angeflogen werden…
T2Impact sieht weiter Zukunft für Gebühren. Wohl eher ein wenig ironisch gemeint. Aber war das die „Pipi“ Gebühr vor Jahren nicht auch?
Für TravelBrain, Daniel Grenacher
Einen spannenden Kommentar bezüglich Gebühren hat Carmen Beuting, Executive Assistant(QVC Deutschland Inc. & Co. KG) in der XING Gruppe – Business Travel hinterlassen. Herzlichen Dank, dass wir diesen veröffentlichen dürfen.
Als damals die sogenannten “Billigflieger” auf den Markt kamen, war mir von Anfang an bewusst, dass diese nicht auf Dauer billig bleiben können, sondern Ihre Kosten in diversen Services verstecken.
Vor einigen Tagen bin ich auf einen interessanten Artikel gestossen: (neben der “Pipi-Pauschale” von Ryanair)
Hotlinegebühr: Bei Condor, Tuifly, Easyjet und Air Berlin 0,14 Euro pro Minute, bei Ryanair 0,62 Euro und bei Germanwings sogar 0,99 Euro. Dazu kommt dann noch die….
Telefonbearbeitungsgebühr: Sie beträgt bei germanwings je anch Strecke zwischen 8 und 9,52 Euro, bei Tuifly 7,50 bis 8,93 Euro.
Kreditkartengebühr: Irre – auch für die Bezahlung fallen Kosten an. Die Kreditkartengebühr bei Ryanair beträgt 5 Euro pro Person/Strecke, Germanwings verlangt je nach Strecke 8 bis 9,52 Euro pro Buchung. Tuifly 6 bis 7,14 Euro. Easyjet kassiert eine anteilige Gebühr von 2,5 Prozent des zu zahlenden Gesamtbetrages, mindestens jedoch 7,50 Euro.
Flugumbuchungsgebühr: Kostet by Ryanair 25 Euro p.P./Strecke bei Onlinebuchungen, 55 Euro bei Buchung über die Buchungszentrale oder am Flughafen. Germanwings verlangt je nach Flugstrecke 26 bzw. 30,94 Euro p.P/Buchung, plus der Differenz zum aktuellen Flugpreis. Easyjet, Condor und Air Berlin verlangen zwischen 30 und 60 Euro p.P./Strecke
Sitzplatz-/Einsteigegebühr: Um bei Easyjet als Erster an Bord zu kommen, müssen pro Strecke 11,25 Euro gezahlt werden (Speedy Boarding). Bei Ryanair beträgt die Gebühr für “bevorzugte Behandlung” 2 Euro (online) bzw. 3 Euro am Airport.
Abfertigungs- und Gepäckgebühr: Ryanair verlangt bei Online-Anmeldung 10 Euro für das erste Gepäckstück, für den zweiten und dritten Koffer je 20 Euro. Meldet man das Gepäck erst am Schalter, werden 20 Euro pro Koffer fällig. Alle drei Stücke dürfen zusammen nicht mehr als 15 Kilo wiegen. Germanwings berechnet 5 Euro Gepäckzuschlag (online), am Flughafen 10 Euro. Bis zu 10 Kilo Übergepäck kosten ab dem 29. März pauschal zwischen 20 und 47,60 Euro ( nach Strecke). Tuifly bietet online neben 20 Kilo Freigepäck drei Preispakete für Übergepäck (25 bis 80 Euro). Wird das erst am Schalter aufgegeben, kostet jedes Mehrkilo 8 Euro. Easyjet verlangt online 7,50 Euro für Gepäck, am Airport 15 Euro. Bei Condor und Air Berlin kosten die ersten 20 Kilo Gepäck nichts.
Fazit: messen, wiegen, vergleichen! Am Ende vom Lied ist der “normale” Linienflieger nicht soooo viel teurer als der sogenannte “Billigflieger”!