Fast hätte ich es wegen den Sommerferien verpasst! Aber beim Stöbern durch die Newsmeldungen der vergangenen Wochen bin ich doch noch darauf gestossen. Die, auch bei uns angestossene Debatte (STMF 2013 / ACTE Zurich 2014) rund um Open Booking, wird in den USA schon viel heftiger geführt.
So haben in den letzten Wochen gleich mehrere Anbieter verlauten lassen, dass Buchungen von Gechäftsreisenden auf Ihren Portalen identifiziert und zur weiteren Verwendung (Reiseplan, Tracking, Spesenabrechnung) an Concur überspielt werden sollen. Neben Egencia handelt es sich Interessanterweise dabei mit AirBnB und Uber um relativ neue Player im Markt, die sich von der Anbindung an Concur natürlich gleichzeitig auch Unterstützung beim Eintritt in den Geschäftsreisenmarkt versprechen. Neben Open Booking hält also auch die Sharing Economy Einzug in die Welt der Business Travellers. Kollege Mike Boyle hat AirBnb übrigens vor kurzem auf Geschäftsreise getestet und ist ein richtiger Fan geworden.
Viel spannender in diesem Zusammenhang ist aber die Ankündigung von United Airlines ab dem ersten Quartal 2015 Buchungen von Geschäftsreisenden zu erkennen, die über einen dedizierten Link von Concur (TripLink) auf www.united.com getätigt werden. So sollen Corporate Rates und weitere Vereinbarungen mit Firmen berücksichtigt werden und die Reservationen von United Airlines Mitarbeitern bearbeitet werden. Die Daten werden anschliessend an Concur und damit an die Firmen zurückgespielt. Damit können Buchungen auf die Einhaltung der Travel Policy geprüft und die Daten für Security Management und Reporting weiterverwendet werden.
Kollege Gillespie meint dazu:
“Folks, this is the hat trick of Open Booking – discounts, data and duty of care”
Schon bisher war es möglich die Daten von Reisenden, die ausserhalb der vorgegeben Kanäle gebucht haben, mit TripIt und TripLink von Concur, KDS Maverick oder TripScanner wieder einzusammeln und auszuwerten. Neu an der geplanten Lösung von United und Concur ist die Berücksichtigung von Firmenvereinbarungen und die offensichtlich angestrebte Umgehung des TMC-Kanals.
Verspricht das nun für die hiesigen Travel Manager schöne Einsparungen in noch unbekannter Höhe? Davon sind wir, nach meiner Ansicht, noch weit entfernt. Allerdings wird damit Open Booking immer mehr zur Realität, mit der sich nicht nur die Travel Manager sondern auch die TMCs vertieft befassen müssen.
Um noch einmal Kollege Gillespie zu zitieren:
“United’s endorsement makes Open Booking a reality for travel managers, a credible choice for travelers, a non-trivial threat to TMCs and GDSs, and a technical challenge to other airlines.”
Augen zu und aussitzen, wird in diesem Fall nicht helfen!
Gerne unterstützen wir unsere Branchenpartner und interessierte Travel Manager bei der Thematik. Entweder als Sparringpartner beim Ausloten der Vor- und Nachteile und sich bietenden Möglichkeiten oder natürlich auch bei der Ausarbeitung und Umsetzung von entsprechenden Programmen. Sicher gibt es auch am kommenden Finass Business Travel Workshop und am Schweizer Travel Management Forum die Gelegenheit, das Thema zu diskutieren.
Adrian Matt für TravelBrain
Weitere Informationen zum Thema
- Open Booking Takes off with Unied – Gillespie’s Guide to Travel+Procurement
- Egencia and Concur Simplify Business Travel Management with New Partnership
- Concur Is Partnering With Airbnb And Uber To Capture A New Breed Of Business Traveler
- FINRA is read for Open Booking. Is the Industry?
- Where now for managed travel? – Carlson Wagonlit