Schon lange ist bekannt, dass Amadeus das Onlinereisebüro “Opodo” abstossen will. Nun scheint die Zeit gekommen. Gemäss einem Bericht in der heutigen Financial Times Deutschland werden die Investitionshäuser Permira und Axa Private Equity am Dienstag ein Angebot über 500 Millionen Euro unterbreiten.
Opodo soll dann möglichst rasch mit den Anbietern E-Dreams in Spanien und Go Voyages in Frankreich fusioniert werden, und damit soll der grösste Onlineanbieter mit einem Umsatzvolumen von ca. 2.5 Milliarden Euro entstehen. Neben den beiden erwähnten Firmen sollen auch der Besitzer des spanischen Reisebüros Orizonia, die US-Beteiligungsgesellschaft Carlyle und der grösste Konkurrent auf europäischem Boden, Expedia, an einer Uebernahme interessiert sein. Stellungnahmen seien von den Beteiligten keine zu erhalten.
Eingestiegen ins Online-Geschäft bei Opodo war Amadeus im April 2003 mit einer Uebernahme von 16.7% der Anteile der Gründer-Gesellschaften Aer Lingus, Air France, Alitalia, Austrian Airlines, British Airways, Finnair, Iberia, KLM und Lufthansa zum Preis von 49 Millionen Euro. Diese hatten Opodo 2003 als Reaktion auf die Ambitionen von Expedia und Travelocity in Europa Fuss zu fassen, gegründet.
Hier bahnt sich etwas an, das wir auf jeden Fall im Auge behalten werden. Mit den aktuellen Aktivitäten rund um American Airlines Direct Connect und Orbitz/Expedia, den Bestrebungen von Google die Softwarefirma ITA zu übernehmen und dem Gemeinschaftsprojekt von BCD und Cheaptickets, kommt zunehmende Dynamik ins Thema.
Adrian Matt für TravelBrain