Einmal mehr haben es Daniel Wittwer und sein Team geschafft, mit dem Finass Business Travel Workshop 2013 eine illustre Gruppe von aktuellen und potentiellen Kunden zu begeistern.
Knapp 60 Teilnehmer haben am 3. September den Weg in den ConventionPoint der SIX Swiss Exchange in Zürich gefunden.
Mit einem Beitrag zum Thema “Travel Management und Social Media” durfte ich in diesem Jahr selber mit von der Partie sein und die Anwesenden auf eine virtuelle Reise durch den App-Dschungel, Facebook und Twitter mitnehmen. Das Thema ist immer wieder spannend und regt zu vielen Diskussionen an. Oft ist sich das Travel Management nicht bewusst, in welchem Ausmass die Airlines, die Hotellerie und weitere Anbieter versuchen, den direkten Kontakt zu den Geschäftsreisen herzustellen. Und was da alles an Goodies (z.B. Extra-Meilen, Gratisflüge oder Zimmerupgrades) in die Waagschale geworfen wird.
Der Anlass wurde von einem sichtbar stolzen Dani Wittwer mit dem Hinweis auf eine neue Rekordteilnehmerzahl sowie einem ersten kurzen Überblick zu den gleich folgenden Themen eröffnet.
Sollen die Guidelines für das Verhalten in den Social Media mit in die Travel Policy einfliessen? Sollen die Check-ins auf Foursquare, Yelp und Facebook verboten werden? Mit diesen und weiteren offenen Punkten habe ich den Ball dann am Ende meiner Präsentation an Andrea Zimmermann von btm4u weitergespielt.
Reiserichtlinien – Vom Papiertiger zum Instrument
Was alles in eine Reiserichtlinie gehört, wie diese aufgesetzt und kommuniziert werden soll, darüber konnte Andrea Zimmermann von btm4u den Anwesenden eine ganze Menge mit auf den Weg geben. Als ausgewiesene Expertin auf diesem Gebiet, weiss sie auch, dass die Travel Policy nur so gut sein kann, wie sie von der Unternehmung und insbesondere dem Management gelebt wird. Je mehr Ausnahmen gewährt werden, desto schwieriger wird die Durchsetzung. Bei allem Verständnis für die Sparbemühungen der Unternehmungen dürfe aber das Wohlbefinden des Reisenden nicht ausser Acht gelassen werden. So könne es durchaus verständlich und nachvollziehbar sein, dass in Krisenzeiten Einschnitte gemacht werden. Wenn diese bei einer Normalisierung des Geschäftsganges wieder gelockert werden, dann habe man bei entsprechend klarer Kommunikation auch die Unterstützung der reisenden Belegschaft.
Ganz wichtig war auch der Hinweis, dass sich die Reiserichtlinien vermehrt weg von starren Obergrenzen für Flug und Hotels hin zu einer Gesamtbetrachtung der Reisekosten bewegen. Das Thema Door-to-Door hält also auch in der Travel Policy Einzug. Eines meiner Lieblingsthemen, wie die Leser unseres Blogs hier sicher schon gemerkt haben. Ein weiterer spannender Hinweis und eine Herausforderung für die Travel Manager ist die Abkehr der Airlines von starren Bezeichnungen wie First, Business und Economy hin zu Namen wie Premium Economy, Flex, Super Flex und so weiter. Zukünftig müssen in der Richtlinie also mehr die Dienstleistungen (Gepäckstücke, Essen, Boarding und weitere) beschrieben und vorgegeben werden als die Klassenbezeichnung. Damit wären dann auch die Ancillary Services gleich mit abgedeckt.
Den Ball betreffend Verhalten der Reisenden in den Social Media und die Verwendung der richtigen Geräte und Apps hat Andrea Zimmermann dann locker an die Unternehmen weitergespielt. Social Media Guidelines und Geräte- und Programm-Entscheidungen müssen definiert und kommuniziert werden – in die Travel Policy gehöre aber höchstens ein Verweis darauf.
Dass hingegen die geschäftliche Nutzung von Meilen aus den verschiedenen Vielfliegerprogrammen in der Policy festgeschrieben werden müsse, dass war für Andrea Zimmermann klar. Damit war dann auch gleich der Übergang zur nächsten Präsentation gemacht.
Zuvor wurden die Gäste aber zur kurzen Networking-Pause ins Forum eingeladen. Ausgesprochen intensiv wurde das Gehörte da weiter diskutiert.
Vielfliegerprogramme – Ein Aergernis oder eine Chance
Wenn es einen Spezialisten zum Thema Vielfliegerprogramme in Europa gibt, dann ist das mit Sicherheit Ravindra Baghwhanani von Global Flight. Gewohnt witzig und mit Charme zeigte er den Zuhörern auf, welches Einsparpotential bei der Nutzung von Flugmeilen für die Firma besteht. Dass bei erlaubter, privater Nutzung der Meilen durch bewusste Steuerung der Reisenden oft auch noch Mehrkosten entstehen würden, erwähnte er nur am Rande.
Sei die geschäftliche Nutzung vor 10 – 15 Jahren noch hoch komplex gewesen, so gebe es heute verschiedene Hilfsmittel, die dem Travel Management oder auch dem Partnerreisebüro zur Verfügung stünden, um die Nutzung effizient zu gestalten. Eine professionelle Umsetzung beinhaltet dann auch die Steuerung auf die für die Firma optimalen Programme. Nicht nur von Airlines, sondern auch von Hotelketten, Mietwagenanbietern und Eisenbahngesellschaften.
Zum Abschluss meinte Bhagwanani:
“In der Schweiz liegt das Geld nicht auf der Strasse – aber es wartet in den Vielfliegerkonten Ihrer Reisenden”
Hätte er gesagt, es hängt nicht an den Bäumen, wäre die Überleitung zum abschliessenden Vortrag von Sofia Forss perfekt gewesen.
Mein Leben im Regenwald mit den Orang-Utans
Mit viel Emotionen und persönlichen Erlebnissen gespickt, erzählte die Anthropologin der Universität Zürich über Ihren fast 2 Jahre dauernden Aufenthalt in zwei Orang Utan Reservaten in Indonesien. Die Universität Zürich betreibt im Land zwei Forschungsstationen um das Leben und die Weiterentwicklung der Orang Utans zu erforschen.
Nach einer kurzen Einführung zeigte die Finnin eindrückliche Bilder und Videos und liess die Anwesenden damit teilhaben an Ihren Erfahrungen im Dschungel. Auszüge aus dem Tagebuch zeigen auf, wie sich die Gemütslage von “warum tue ich mir das an” hin zu “ich kehre auf jeden Fall hier hin zurück” verändert hat und die Natur einen neuen Fan gewonnen hat.
Am Schluss hat sie alle aufgerufen, bei einer Reise nach Indonesien nicht nur die 5-Sterne Hotels und wunderbaren Strände zu besuchen, sondern sich auch die Zeit für einen Abstecher in die faszinierende Welt des Regenwaldes zu nehmen.
Wer noch etwas mehr über die Orang Utans erfahren will, findet dazu alles auf Wikipedia
Emotionen, tolle Bilder, persönliche Reiseerfahrungen. Damit hat Daniel Wittwer in den letzten Jahren immer einen schönen und eindrücklichen Kontrapunkt zur Welt der Geschäftsreisen gesetzt.
Nach dem Dank an die Referenten und Sponsoren des Anlasses und natürlich an die zahlreich erschienenen Teilnehmer lud Daniel Wittwer zum Apéro Riche und zum Besuch der kleinen, aber feinen Travel Expo mit Ständen von Amadeus, AirPlus und Qatar Airways im Foyer. Hier gab es nochmals die Gelegenheit bei von Qatar Airways offerierten Köstlichkeiten, die Themen zu vertiefen. Das haben Dani Grenacher und ich natürlich ausgiebig genutzt. Vielleicht ergibt sich daraus ja sogar das eine oder andere Kundenprojekt.
Die Präsentationen der einzelnen Vorträge können direkt von der Website von Finass heruntergeladen werden.
Herzlichen Dank an Daniel Wittwer und das Finass Team, dass wir mit TravelBrain dieses Jahr aktiv am Anlass mit dabei sein konnten. Wir kommen immer wieder gerne.
Adrian Matt für TravelBrain
http://t.co/fSVdusZyF8
Das war der Finass Business Travel Workshop vom 3. September 2013 mit TravelBrain, Global Flight und btm4u. http://t.co/FpbtX2fvuT