Was lange währt wird endlich gut. Es hat zwar ein paar Tage gedauert, aber jetzt komme ich – zwischen Skiferien und ITB in Berlin – doch noch dazu, meinen Artikel über die Apps der Travel Management Companies (TMCs) für die Fachzeitschrift Business Traveltip hier reinzustellen.
Ein spannendes Thema und ganz unterschiedliche Ansätze bei den getesteten Applikationen. Sind die TMC Apps den nun besser als die rund 100’000 Stand-Alone Apps in den verschiedenen Stores oder sind sie einfach nur gut?
Am besten selber mal durchlesen. Wer noch mehr darüber wissen möchte, kann mich gerne jederzeit kontaktieren. Hier also der Artikel:
App auf die Reise – gut begleitet von den Travel Management Companies
Hand aufs Herz – oder besser Hand ans Gerät! Wie viele Apps nutzen Sie als Geschäftsreisende bei der Planung Ihrer Reise, unterwegs und nach Abschluss zur Aufarbeitung des Trips? Zwei, vier, zehn oder mehr? Oder bereits nur noch eine – die des Reisebüros oder der Travel Management Company?
Zur Minimum-Ausstattung von Geschäftsreisenden gehört heute der mobile Boarding-Pass, genauso wie Navigation und Routenplanung, eine Hotel- und eine Taxi-App, eine vom Flughafen und natürlich zwei, drei Airline-Apps Für jedes Bedürfnis und jede Phase der Reise die passende App. Aus den weit über 50’000 verschiedenen Reise-Helferlein in den App-Stores die richtigen für die eigene Reisetätigkeit auszuwählen, kommt einer Mammut-Aufgabe gleich.
Entwicklungen der TMC
Die Travel Management Companies (TMCs) haben sich schon früh zur Aufgabe gemacht, den eigenen Firmenkunden Apps für deren Reisende zur Verfügung zu stellen. Schon 2009 ging BCD Travel mit dem “Mobile Companion” an den Start und 2010 folgten die Lufthansa City Centers mit “LCC Mobile”. Zum ersten Mal war es möglich Reisepläne für im Reisebüro oder online gebuchte Flüge auf mobilen Geräten darzustellen. Angeboten wurden einfache Verwaltungsfunktionen, Destinationsinfos zu Währungen und Wetter sowie der Erhalt von Push-Nachrichten zu Gate-Änderungen und Flugverspätungen sowie eine Anzeige von wichtigen Kontaktadressen und Telefonnummern.
In der Zwischenzeit haben die TMCs die Entwicklungen vorangetrieben. Viel verändert hat sich im Design und der intuitiven Benutzerführung. Laufend sind neue Funktionen hinzugekommen, die externe Apps überflüssig machen. Check-in Links, Kalender-Synchronisation, dynamische Karten, Flughafenpläne und das manuelle Hinzufügen von Ereignissen wie Meetings, Geschäftsessen, Mietwagen sowie das Teilen auf sozialen Netzwerken gehören heute zum Standard. Daneben glänzen die Apps mit einigen zusätzlichen Goodies. Carlson Wagonlit bietet bei “CWT To Go” die Verwaltung des eigenen Profils und von Bonusprogrammen an. Hogg Robinson schickt dafür bei “HRG OnTrack” bereits reiserichtlinienspezifische Nachrichten an den Nutzer und American Express zeigt dem Reisenden in “TripCase” passende Kreditkarten-Benefits (z.B. Lounge-Zugang) an und erlaubt die Speicherung von Favoriten. Schon einen Schritt weiter ist Egencia mit dem hauseigenen “TripNavigator”. Hier sind bereits Hotelbuchungen innerhalb der App möglich. Zudem steht dem Nutzer ein Reporting-Tool zur Auswertung der Reisetätigkeit und Kosten zur Verfügung.
Firmenspezifische Funktionen
Das Ende der Fahnenstange ist damit noch lange nicht erreicht. Die TMCs arbeiten mit Ihren Technologie-Partnern unter Hochdruck an weiteren Funktionalitäten. Alle Anbieter wollen 2015 mit Egencia gleichziehen und die Hotelbuchung über die Apps anbieten. Während BCD für die neue “TripSource” App eine Chatfunktion mit dem Reiseberater einbauen wird, kommen bei “LCC Mobile” der Zugriff zur App für das Reisebüro und die „in-App Betreuung“ in der LCC Reiselounge hinzu. Beim “TripNavigator” von Egencia steht Einiges auf dem Programm für 2015: Neue iPad-Version, Flugbuchung, Umbuchung und Annullation, ein Genehmigungsprozess und die Einrichtung einer “Call-Back”-Funktion. American Express plant, mit “AX Connect” das Thema Risk-Management in die “TripCase” App einzubinden. So soll in Krisensituation die Lokalisierung via GPS und die Kommunikation mit dem Security Team sichergestellt werden. Bei HRG wird “HRG OnTrack” mit einem Zugang zu “MyTaxi” erweitert.
Obwohl die TMCs ihre Apps allen Nutzern mit dem Maximum an Funktionalitäten zur Verfügung stellen möchten, gibt es bei HRG und LCC die Möglichkeit, auch firmenspezifische Funktionalitäten einzubinden. BCD Travel wird die “TripSource”-App bald um eine Enterprise-Lösung mit erweiterten Konfigurationsmöglichkeiten ergänzen. Die Anbindung an die firmeneigenen Reiserichtlinien, die Spesenabrechnung und vorhandene Risiko-Management-Programme sollen damit vereinfacht werden.
Besser – oder einfach nur gut?
Noch gibt es viel zu tun um in einzelnen Teilbereichen der TMC Apps mit den Spezialisten aus der Airline-, Hotel-, Mietwagen-Branche und weiteren Anbietern mithalten zu können. Lücken werden aber laufend geschlossen. Bald sollen Reisende in der Lage sein, Flüge und weitere Elemente der Reise direkt im Tool zu buchen, Reisen zu annullieren und einfache Umbuchungen in der App vorzunehmen. Extern gebuchte Leistungen sollen integriert und konsolidiert werden. Noch unklar ist, wie die Buchung und Bezahlung von Zusatzprodukten wie Gepäck, Mahlzeiten, Sitzplätze, Lounge-Zugänge und etliche mehr integriert werden können. Und natürlich alles immer unter Berücksichtigung der Reiserichtlinie des Kunden.
Was spricht trotz den aktuellen und zukünftigen Unterschieden für die Nutzung dieser „All-in-One“-Apps der Travel Management Companies? Zum Beispiel die Tatsache, dass alle wichtigen Informationen rund um die Geschäftsreise an einem Ort verfügbar sind. Oder, dass der App-Betreiber, in diesem Falle die TMCs, bekannt sind und für einen vertrauenswürdigen Umgang mit sensiblen Personen- und Firmendaten bürgt. Dass im Fall von Problemen während der Reise und Krisensituationen, der Support für alle Leistungen sichergestellt ist. Und wichtiger für den Travel Manager, dass die Nutzung von Firmenraten, die Berücksichtigung von Reiserichtlinien und weiteren Vorgaben aktiv unterstützt werden können. Wenn es dabei auch noch gelingt, die Aktivitäten der App-Nutzer in die Prozesse der Firma und des Reisebüro-Partners einzubinden, dann profitieren Reisende und Travel Manager genauso wie die Reiseberater. Nach verhaltenem Beginn zeigen die Download- und Nutzerzahlen für die erwähnten Apps in den letzten Monaten steil nach oben. Verfügbar sind alle Tools für iOS und Android-Geräte. Bei CWT und HRG bedient man auch noch die Blackberry-Geräte mit einer eigenen Version, während BCD Travel gerade an einer geräteübergreifenden HTML5-Variante arbeitet.
Wer von seinem Reisebüro oder TMC noch keinen Zugang erhalten hat, kann sich teilweise direkt nach dem Download mit seiner Email-Adresse anmelden. Die Applikationen „TripCase“ und „Worldmate“ können, mit eingeschränkten Funktionen, auch ohne Anbindung ans Reisebüro genutzt werden. Mit ähnlichen Funktionen warten auch die Apps „TripIt“, „ViewTrip“, TripCase“ und CheckMyTrip“ auf. Reinschauen und ausprobieren kann sich lohnen.
Entwicklungen für kleinere TMCs und Reisebüros
Auch kleine TMCs setzen vermehrt auf mobile Lösungen für Ihre Kunden. TUI FIRST Business Travel hat gemeinsam mit „TouristMobile“ eine massgeschneiderte Lösung für Geschäftsreisende entwickelt. Der „FIRST Mobile Traveller“ bietet neben den gängigen Features auch Einiges, was bei den Grossen nicht zu finden ist: Hoteladressen in landesüblichen Schriftzeichen (z.B. kyrillisch), Suche nach alternativen Flügen, Anzeige des Onlinetickets der DB oder einen integrierten Taxi-Ruf. Durch Synchronisierung des FBT-Reisendenprofils, sieht der Nutzer alle von ihm gebuchten Reisen und kann die App sofort nutzen. Branding in den Firmen-Farben und die direkte Kommunikation zwischen Reisebüro und Reisendem innerhalb der App unterstützen die Kundenbindung. Seit Herbst 2014 nutzen bereits knapp 1500 Reisende sehr aktiv den neuen „FIRST Mobile Traveller“. “Während die Entwicklung bei den grossen Travel Management Companies teilweise viel Zeit in Anspruch nimmt, können kleinere Unternehmen agiler und flexibler vorgehen und damit auch Anforderungen und Wünsche der KMU-Kundschaft schneller umsetzen”, sagt Marina Hegemann von Tourist Mobile.
Vielleicht habt Ihr ja bereits Erfahrungen mit den TMC Apps gemacht. Lasst uns doch wissen, was Ihr davon haltet oder welches Eure Favoriten sind, die auf dem Gerät nicht fehlen dürfen. Oder gehört Ihr oder Eure Kunden zu den 9% die gemäss der Studie “Chefsache Business Travel 2015″ noch ganz ohne mobile Helfer unterwegs seid?
Ich bin gespannt auf Eure Rückmeldungen hier im Blog, auf Facebook, Twitter und Google+ und auf interessante Gespräche an der ITB zum Thema.
Und jetzt ab nach Berlin.
Adrian Matt für TravelBrain
TMC Apps von #hrg #cwt #bcd #amex #egencia #lcc – besser oder einfach gut? – http://t.co/IjprZpkLiG
RT @travelbrain: TMC Apps von #hrg #cwt #bcd #amex #egencia #lcc – besser oder einfach gut? – http://t.co/IjprZpkLiG
Wie schlagen sich die Apps der TMCs? http://t.co/IjprZpkLiG #itbkongress #ITBBerlin